Bewusstseinsbildung für den nachhaltigen Umgang mit Elektroaltgeräten und Altbatterien war das Ziel des Schulprojekts im RG/WRG 8 Feldgasse.
Kreislaufwirtschaft beginnt im Kindesalter
Die Initiative zum Schulprojekt wurde von der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria GmbH (EAK) in Kooperation mit der MA 48 ins Leben gerufen. Schüler:innen von 21 Klassen konnten sich vier Tage lang, von 24. bis 27. Februar 2020, in Schulworkshops und Exkursionen zu interessanten Unternehmen über die korrekte Sammlung und Verwertung von Elektroaltgeräten (EAG) und Altbatterien/Akkus informieren. Abfallberater:innen der MA 48 begleiteten sie dabei. Die EAK stellte den von ihr entwickelten Elektroaltgeräte- und Altbatterien-Schulkoffer mit wertvollen Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Auch ein Info-Nachmittag für Eltern und Anrainer:innen stand am Programm. Mag. Elisabeth Giehser, Geschäftsführerin der EAK hielt einen Fach-Vortrag zum Thema: „Was mache ich mit meinem alten Handy und Toaster?“ Ein Thema, das auch die Bezirksvorstehung unterstützt. „Die Josefstadt verfügt als kleinster Bezirk Wiens und einem der dichtest bebauten Innenstadtbezirke über keinen eigenen Mistplatz. Daher ist das Bewusstsein über die Abgabe und Sammlung schon im Schulalter von so großer Wichtigkeit und es ist erfreulich, wenn Kinder und Jugendliche so früh wie möglich nachhaltiges Verhalten nicht nur theoretisch lernen, sondern auch praktisch leben“, betonte Dr. Josef Mantl, Bezirksvorsteher-Stellvertreter der Josefstadt.
Seit dem Schuljahr 2019/20 ist die Feldgasse offiziell Mitglied des Ökolog-Netzwerkes. „Wir wollen nicht nur über Nachhaltigkeit reden, sondern diese auch in allen Aspekten des Schulalltags leben. Als „eEducation Plus“-Schule wollen wir unseren Schüler:innen nicht nur den richtigen Umgang mit digitalen Medien vermitteln, sondern auch ihr Bewusstsein für die Ressourcenverwendung, -verwertung und -entsorgung schärfen. Mit diesem tollen Projekt gemeinsam mit der EAK und der MA 48 können wir dieses Bildungsziel viel besser erreichen“ wurde von Mag. Holl-Blauensteiner, der Direktorin des RG/WRG 8 Feldgasse, bei der Auftaktveranstaltung hervorgehoben.
Learning by Doing
Dieses Ziel scheint durch die Schulprojekttage in der Feldgasse ein Stück näher gerückt zu sein, denn die Workshops haben bei den Schüler:innen einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. „Gleich am ersten Projekttag haben wir unter anderem in einem spannenden Workshop gelernt, dass ein Handy neben Kupfer sogar Gold enthält“, schilderte ein Schüler seine Eindrücke von einem der zahlreichen Workshops, die von Abfallberater:innen der MA48 durchgeführt wurden. Eine wichtige Rolle spielte dabei der Elektroaltgeräte- und Altbatterien-Schulkoffer, den die EAK vor sechs Jahren gemeinsam mit Österreichs Abfallberater:innen entwickelt hat. Der Schulkoffer enthält neben altersgerechten, anschaulichen Lehrmaterialien auch Proben von geschredderten Metallen. Darunter auch Gold. „Wow, echtes Gold. Unser Erstaunen war groß, vor allem als der Abfallexperte der MA 48 erklärte, dass eine Tonne alter Mobiltelefone bis zu 50 Mal mehr Gold, als eine Tonne Golderz enthält“, schilderten die Schüler:innen ein weiteres Aha-Erlebnis der Woche. Eine Waschmaschine besteht u.a. zu rund 60% aus Eisen, 11% aus Kunststoff, 5% Glas und 3% Nichteisenmetalle wie Kupfer oder Aluminium. Ein E-Herd beinhaltet sogar 83% Eisen. Allesamt wertvolle Metalle, die recycelt werden können.
„Umso wichtiger ist es, dass Elektroaltgeräte bei den rund 2.000 kommunalen Sammelstellen des Landes zur fach- und umweltgerechten Entsorgung abgegeben werden“, bestärkte DI Rainer Kronberger, Leiter für wirtschaftliche Angelegenheiten, Abfallwirtschaft und Stoffstrommanagement der MA48 die Ausführungen der Jugendlichen.